1955Anschaffung der Kompaniefahne. | ||||
Die Tatsache, daß Hövelriege eine eigene Kirchengemeinde war, hatte zur Folge, daß bei vielen kirchlichen Anlässen die Schützenfahne präsent sein mußte. Somit mußten die Fahnenoffiziere mit der Bataillonsfahne oft den Weg nach Hövelriege machen, was naturgemäß sehr zeitaufwendig war. Daher überlegte man in der Hövelrieger Kompanie, ob man eine eigene Fahne anschaffen sollte. In einer Vorstandsversammlung wurde nach Absprache mit dem Bataillon die Anschaffung einer Fahne beschlossen. Im weiteren Verlauf dieser Versammlung kam die Frage vom Kassierer Egon Spieker: "Wie finanzieren wir eine eigene Fahne?" Darauf antwortete Bernhard Bonensteffen, auf plattdeutsch, was in der damaligen Zeit die normale Sprache war: "Wi' make't en Fest un du betahlst de Fahne!" ("Wir machen ein Fest, du richtest es aus und bezahlst von dem Erlös die Fahne") Dieses wurde dann auch in die Tat umgesetzt. Der Preis dieser Fahne betrug 1000,- DM. |
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Die Schützenfahne der Hövelrieger Kompanie ist in ihrer Gestaltung eine einzigartige Ausnahme. Im Gegensatz zu den üblichen Schützenfahnen, auf denen grüne Farben dominieren, symbolisiert diese Kompaniefahne mit ihren überwiegend blauen und erikaroten Farben den Leitspruch der Bruderschaft "GLAUBE - SITTE - HEIMAT". Die Farben stehen für die blühende Heide, sowie für die zahlreichen Gewässer in unserer Heimat. Ebenso sind die Ornamente, welche in die Fahne eingearbeitet sind, Zeichen für das Bodenständige. Es finden sich dort Heideblüten, Eichenlaub, Ornamente von Eingängen an Bauernhäusern und im Mittelpunkt das Herz Jesu, Symbol für unsere Kirchengemeinde. Dieser charakteristische Entwurf ist Pfarrvikar Dr. Tack zu verdanken, der allerdings kurz vor der Fahnenweihe als Domprobst nach Paderborn berufen wurde. So übernahm schließlich dessen Nachfolger, Pfarrvikar Richard Arens, die Fahnenweihe. Diese fand im Rahmen eines feierlichen Schützenhochamts am 30. Mai 1955, einem Pfingstsonntag, statt. Da der Zahn der Zeit auch an unserer Kompaniefahne kräftigt genagt hatte, musste im Jahr 1982, also genau 27 Jahre nach Anschaffung der Kompaniefahne, eine neue Fahne angeschafft werden. Mit der neuen Kompaniefahne wurde auch gleichzeitig ein zweiter Fahnenschrank im Hause Spieker angebracht, so dass auch die Aufbewahrung der alten Fahne gewährleistet war und ist. |
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Anschaffung der 3. Kompaniefahne Nach mittlerweile 25 Jahren zeigte unsere 2. Kompaniefahne starke Gebrauchsspuren und musste, nach Erstellung eines Gutachtens, umgehend ersetzt werden. Unsere Kompaniefahne symbolisiert nicht nur unsere Kompanie, sondern zeigt vordergründlich dem Betrachter an, dass es sich bei unserer Gemeinschaft um eine eigene Kirchengemeinde handelt. In mühevoller, reiner Handarbeit, wurde von Frau Uta Gotthardt (Büren) eine neue Fahne nach dem Originalentwurf hergestellt. Jeder Betrachter dieses „Werkes“ wird sich sofort davon überzeugen lassen, dass es sich hierbei schon mehr um eine künstlerische Arbeit handelt. Ein besonderer Anlass erfordert auch stets einen besonderen feierlichen Rahmen: Um dem Bataillonsvorstand und den Fahnen- u. Standartenabordnungen unserer Bruderschaft eine Teilnahme an unserer Sebastianusmesse mit Fahnenweihe zu ermöglichen, wurde der gewohnte Sonntagstermin, an dem auch zeitgleich die Sebastianusmesse des Bataillons in Hövelhof gefeiert wird, bereits auf Samstag, 19. Januar 2008, 18:30 h vorverlegt. Kompaniechef Manfred Bröckling ließ hierzu, der feuchten Witterung trotzend, unsere Blaskapelle, unseren Spielmannszug, den Hofstaat um Königspaar Klaus und Monika Hentschel, den Bataillonsvorstand unter der Führung von Oberst Hubert Bonke, alle Fahnen- und Standartenabordnungen unserer Bruderschaft und natürlich die Hövelrieger Schützen um 18:15 h vor dem Gasthaus Spieker antreten, um anschließend, formiert zu einem Fackelzug, in unsere Pfarrkirche feierlich einzuziehen. Die Heilige Messe wurde von Pastor Heinrich Klauke unter Assistenz von Diakon Dietmar Kluss zelebriert. Der Ablauf der Messe stand ganz im Zeichen der Schützen: Messdiener- Lektoren- u. Fürbittendienst wurden vom Spielmannszug übernommen; der musikalische Part von der Blaskapelle und dem Spielmannszug, in Absprache mit Organist Laurentius Bextermöller, ausgeführt. Auch der Inhalt der Predigt bezog sich gezielt auf die Schützengemeinschaft: Pastor Heinrich Klauke ging hier sehr intensiv auf die Symbole und Ornamente unserer Schützenfahne ein und, da auch die neue Fahne wieder ganz dem Originalentwurf entspricht, übertrug die Vergänglichkeit und Verpflichtung zur Weitergabe von weltlichen und geistlichen Werten auf den gläubigen Menschen. In Absprache mit Pastor Heinrich Klauke wurde die Kollekte für den anstehenden, letzten Friedhofszaunabschnitt verwendet. Der Predigt folgend wurde, durch die Übergabe der neuen Fahne vom geschäftsführenden Kompanievorstand an die bereitstehende Fahnenoffiziersabordnung von Fähnrich Michael Nordhoff, die Fahnenweihe eingeleitet. Nach der Messe schloss sich ein Festmarsch an, der den Platz hinter dem Pfarrheim als Ziel hatte. Eingerahmt von mehreren „Schwedenfeuern“ hatte Kompaniechef Manfred Bröckling hier noch einmal Gelegenheit, einzelne Begrüßungen vorzunehmen und eine Einladung zum gemütlichen Beisammensein im Pfarrheim auszusprechen. Ein herzliches Dankeschön an die nachfolgenden Spender, die die Anschaffung der neuen Fahne überhaupt erst ermöglicht haben: Bestattungsunternehmen Simon-Relard Weiterhin trugen der Erlös des Maitreffens 2007, die Sammlung vom Schützenfestmontag 2007 sowie Barspenden diverser Spender, die nicht genannt werden möchten, wesentlich zur Finanzierung der neuen Kompaniefahne bei. |