Chronik der Kompaniekutsche in der
Hövelrieger-Kompanie
Es ist der Familie Walter Liemke (Detmolder-Straße) sowie deren Vorfahren vom
Hof Brinkschnieder zu verdanken, dass unsere Kompanie bis heute eine Kutsche im
Gebrauch hat. Die Familie Liemke stellte seinerzeit die Kutsche der
Hövelrieger-Kompanie zur Verfügung, damit diese, falls in der Kompanie ein Prinz
oder ein König vorhanden sein sollte, die Würdenträger mit der Kutsche an den
Festtagen auffahren kann.
Auf dem „Kutschbock“ saßen bis 1984 unter anderem unsere Schützenbrüder Jörg Kretschmar und Wendelin Rennerich. Bis 1983 wurde die Kutsche auch bei der Familie Liemke in der auf dem Hof gelegenen Scheune untergestellt. In den Jahren 1983 und 1984 wurde die Kutsche dann von unseren Schützenbrüdern Heinrich und Meinolf Stroth in mühevoller Arbeit von Grundauf renoviert.
Nach dem Abschluss der Renovierungsarbeiten im Jahr 1984 fand die Kutsche ihren Unterstand bei unserem zu der Zeit amtierenden Kompaniechef Helmut Wiethof, der sich von nun an auch um die Pflege der Kutsche kümmerte. Bis 1989 fungierte unser bereits verstorbener Schützenbruder Heinrich Bohnensteffen (Detmolder-Straße), sowie unsere Schützenbrüder Heinrich und Werner Wecker (Gütersloher-Straße) als erfahrenes Kutschen-Personal. Ab 1989 versah Heinrich Wecker diesen Dienst zusammen mit Franz Joachim.
Nachdem Helmut Wiethof seine Dienststellung als Kompaniechef im Jahr 1994 zur Verfügung stellte, kümmerte er sich neben dem Pflegedienst zusammen mit Heinrich Wecker ab 1996 auch um das Fahren der Kutsche an den jeweiligen Festtagen von Vogelschießen und Schützenfest. Außerdem sorgte er dafür, dass die Kutsche ab dem Jahr 1992 ihren Dienst als Königskutsche aufnehmen konnte. Die Pferde vor unserer Kutsche wurden in diesen Jahren bis 2003 ebenfalls von Helmut Wiethof und Heinrich Wecker gestellt.
Im Jahr 2003, nach fast 20-jährigem Dienst im Kutschenbereich stellten Helmut Wiethof und Heinrich Wecker ihren verdienstvollen und anerkennenswerten Kutschendienst zur Verfügung. Aufgrund der Tatsache, dass ab dem Vogelschießen 2003 kurzfristig kein Kutschenpersonal in den eigenen Reihen zu finden ist, wurde Herr Steffens aus Elsen damit beauftragt, unsere Kutsche mit seinen Pferden (Westfälische Kaltblüter, Gewicht pro Pferd 900 kg) in diesem Jahr zur Überbrückung zu fahren. Da jetzt auch gleichzeitig der Unterstand für unsere Kutsche fehlte, bot unser Schützenbruder Rudi Hölscher unserer Kompanie ein Quartier für unsere Kutsche in seinen Gebäuden an, was dann auch dankend angenommen wurde.
Auf den Bildern sieht man die Kutsche im Zustand nach der Renovierung im Jahre 1984, sowie im Einsatz als Königskutsche im Jahr 1998 mit dem Königspaar Bernhard und Maria Jüde und den „Kutschern“ Helmut Wiethof und Heinrich Wecker.
Ebenfalls im Jahr 2003 veräußerte Herr Steffens seine Pferde, so dass für die Hövelrieger Kompaniekutsche zur Zeit kein Pferdegespann mehr zur Verfügung stand. Diese völlig neue Situation machte eine Neuordnung im gesamten Kutschenbereich des Bataillons notwendig, da die Frage nach der „Königskutsche“ neu aufgeflammt und geklärt werden musste. Im gegenseitigen Einvernehmen des Bataillons mit allen vorhandenen „Kutschern“ wurde im Jahr 2004 wie folgt geregelt: Aus der Gewohnheit heraus hatten bisher alle anderen Kompanien in den letzten Jahren einen bestimmten „Stammkutscher“; diese Gewohnheiten sollten beibehalten und fortgesetzt werden:
Herr Heinrich Melcher aus Espeln wird der Klausheider Kompanie, Herr Walter Rodehutskors aus Espeln der Mühlenkompanie, Herr Heinz Bathe aus Espeln der Dorfkompanie und Herr Erwin Grabbe aus Hövelhof (Mitglied der Mühlenkompanie) der Hövelsenner Kompanie zugeordnet. Da auf unserem Schützenfest insgesamt 4 Kutschen benötigt werden, ist somit gewährleistet, dass ständig alle oben genannten „Kutscher“ eingesetzt werden können. Sollten einzelne Kompanien keinen Würdenträger haben, so wird der damit in dem Jahr freigewordene Kutscher der Kompanie zugeordnet, die für ihren Würdenträger nach der neuen Regelung keinen Kutscher hat. Die Königskutsche ergibt sich damit jedes Jahr automatisch aus der neuen Regelung. Unsere Kompaniekutsche ist somit nicht mehr die einzige „Königskutsche“ und wird ab sofort nur noch für den Eigenbedarf bei einem in der Hövelrieger Kompanie vorhandenen Prinzen oder König eingesetzt. Das Pferdegespann wird dann in Absprache von den oben genannten Kutschern gestellt.
Das Bild zeigt unsere Kutsche auf dem Schützenfest in Hövelhof im Jahr 2003 |